NEWS
Kurzinterview mit DI Dr. Harald Frey zum Thema Mobilität

Tipps für Eltern
Der Schulalltag in Coronazeiten von Petra Herzog aus der BVZ
21. 5. 2020 Dominik Linhard von Global 2000 aus der BVZ
15. 5. 2020 Jetzt auch in der österreichischen Immobilienzeitung
Ab sofort haben die Illmitzer Gespräche auch eine laufende Nachhaltigkeitskolumne in einer der wichtigsten Immobilienzeitschriften Österreichs!
Neues aus der BVZ
24.4. 2020 Neu aus der BVZ
Auch in so herausfordernden Zeiten wie diesen arbeiten wir weiter am Programm der Illmitzer Gespräche 2020 und werden schon bald mit interessanten News aufwarten können und freuen uns, alle gesund und voller Tatendrang dieses auch wichtige Thema gemeinsam mit Euch vorantreiben zu können.
Gemeinsam mit Abstand - Das Organisationsteam der Illmitzer Gespräche
18. 11.2019
Ein großes Danke und Save the date!

22. 11. 2019 Micro Adventures von Christian Janisch
03. 06. 2019 Prof. Mag. Thomas N. Malloth FRICS zu den Illmitzer Gesprächen

22. 4. 2019 Klimawandel und Weinbau
Im Rahmen der Illmitzer Gespräche werden wir uns auch mit den aktuellen Auswirkungen der globalen Klimaveränderungen in der Landwirtschaft im Allgemeinen, im Weinbau im Besonderen auseinandersetzen. Einige Gedanken zur Vorbereitung vorab:
Innerhalb der letzten 17 Jahre gab es in Österreich die wärmsten 16 Jahre der letzten 150 Jahre! Bis 2050 müssen wir mit einem Anstieg der Durchschnittstemperatur um + 2 ° C rechnen, seit 1880 sind es bereits + 2 ° C. Der Grund für diese Entwicklung sind vor allem CO2 Emissionen, wobei im Wesentlichen die Ozeane und Waldgebiete die Entwicklung verlangsamen können. Vom Ziel der IPCC, dem „International panel of climate change“ einer Eindämmung der Erderwärmung auf max +1,5 ° C sind wir weit weg.
Die Temperaturveränderungen werden in Österreich im O und SO am stärksten sein, in diesen Bereichen muss bis 2100 mit einem Plus von 4-6 ° C gerechnet werden, wobei im Sommer die höchsten Anstiege stattfinden werden. Was die Niederschläge betrifft, so wird es ein Minus zwischen - 15 bis -20 % bis 2100 im Sommer geben, im Winter werden die Niederschläge um +10 bis plus 20 % ansteigen.
Nach Berechnungen der ZAMG wird die Dürrewahrscheinlichkeit vor allem im Juli, August und September deutlich ansteigen.
Im Burgenland wird es bis 2065 zu einem starken Temperaturanstieg kommen, dem vor allem die herkömmliche Weißweinproduktion nur sehr eingeschränkt standhalten wird können, Rotweine werden dem Druck eher gewachsen sein.
Insgesamt wird es jedenfalls zu einer Zunahme der Wetterextreme kommen.
Was bedeutet das alles für den Weinbau?
Weniger Frosttage bedeuten jedenfalls einen früheren Austrieb, wie wir diesen auch dieses Jahr erleben, es kommt zu früherer Lese, zu mehr Generationen an Schädlingen und neue Schaderreger treten auf. Es könnte um etwa 20 Tage gehen, die die bisher gewohnten Abläufe im Jahresmittel nach vorne rücken. Die Spätfrostgefahr wird weiter zunehmen, da sie einerseits durch eine Instabilität der Luftmassen bewirkt wird, andererseits erhöht der frühe Austrieb das Risiko erheblich.
Der Trockenstress, wie er etwa auch im Jahr 2018 zu verzeichnen war, wird die Verfügbarkeiten von Nährstoffen im Boden und die Vorgänge der Photosynthese reduzieren. Als Folge werden die Wuchsleistung abnehmen und Ertragseinbußen eintreten. Auch qualitativ wird es zu Veränderungen der Beereninhaltstoffe kommen, die Fehltonanfälligkeit wird zunehmen.
Im Weingarten wird ein erhöhter Wasserverbrauch eingeplant werden müssen, die Sonnenbrandgefahr wird stärker als bislang zu beachten sein. Wenn die Intensität der Niederschläge steigt, bedeutet das schlechtere Befahrbarkeit, Erosion, erhöhte Bodenverdichtung, der Pflanzenschutz wird schwieriger, es wird zur erhöhten Botrytisneigung und zur Essigfäule zur Unzeit (während Ernte) kommen. Eine zumindest teilweise Fahrgassenbegrünung wird wesentlich sein, dies aber bei gleichzeitiger Beachtung allfälliger Pflanzenkonkurrenz.
Während wir auf der einen Seite alles unternehmen müssen, um die zu erwartenden negativen Auswirkungen zu lindern, wird es aber auch notwendig sein sich der geänderten Situation zu stellen: Die Zeitfenster zur Bewirtschaftung werden kürzer werden, damit wird dem Risikomanagement und der Risikostreuung muss weit mehr Beachtung geschenkt werden, PIWI-Sorten (Pilzwiderstandsfähige Sorten) können eine Alternative darstellen, Kooperationen für den Fall von Arbeitskräftemangel sind anzustreben.
Wenn auch das Bild düster erscheint, so sollten wir uns gemeinsam positiven Lösungen zuwenden, vor allem gemeinsam, da die zu bewältigenden Aufgabenstellung jegliche Kräfte des/der einzelnen übersteigen werden.
Thomas Malloth
Quellen: Datenmaterial teilweise aus Publikationen von DI Dr. Johannes Schwaiger,
DI FH Sabrina Dreisiebner-Lanz, MsC, beide Joanneum Research entnommen